Dienstag, 16. Februar 2016

Melothria - mexikanische Minigurke

Heute möchte ich kurz eine meiner Lieblingspflanzen am Balkon vorstellen. Hab das Saatgut damals durch Zufall im Saatgut-Laden meines Vertrauens (Samen Köller) gefunden und musste natürlich gleich eine Packung mitnehmen. Die Anzucht war ziemlich unkompliziert. Theoretisch ist von März bis Mai im Haus ein Vorziehen möglich (habe das so im 1. Jahr gemacht), aber Direktsaat hat letztes Jahr ebenso gut funktioniert! Ich habe immer zwei Pflanzen angebaut.


Melothria im frühen Wachstumsstadium.
Bestäubte Melothria-Blüte.
Die Pflänzchen ranken wirken zwar sehr filigran, winden sich aber an allem hoch, was sie zu fassen bekommen. 2015 hatte ich sie in Balkonkistchen gesetzt und mittels Schnüren entlang des Balkongeländers ranken lassen. Mit der Zeit bilden sich sehr viele kleine Fruchtkörper mit winzigen gelben Blüten, die nach erfolgreicher Bestäubung schnell wachsen und zu ca. 2-3 cm langen Früchten heranreifen. Die Früchte sehen von ihrer Marmorierung aus wie kleine Mini-Wassermelonen. Bis jetzt konnte ich immer viele der kleinen Früchte ernten und die Pflanzen nehmen kaum Platz in Anspruch (allerdings wachsen sie überall entlang, wenn man sie nicht gezielt umleitet :D ). 

Früchte der Melothria
Der Geschmack... Melothria schmeckt natürlich gurkenartig, allerdings sind sie säuerlicher als normale Gurken. Die Gurke generell besteht aus einer etwas härteren Schale (nicht störend) und innen vielen kleinen Kernen. Wer also das weiche Innere von Gurken nicht mag, dem würde ich von dieser Sorte abraten. Ich finde sie allerdings hervorragend und durch den leicht säuerlichen Geschmack sehr erfrischend. Zudem macht es noch mehr Freude, jedes Mal beim Vorbeigehen ein wenig naschen zu können. 





Erster Versuch: Mini-Essiggurkerl.
Nach kurzer Recherche im Internet, und weil ich gerne meine Ernte für Familie und Freunde konserviere, habe ich einige Rezepte für eingelegte Melothria finden, z.B. hier. Kurzerhand habe ich dann natürlich entschieden das auszuprobieren. Das Rezept habe ich aber abgeändert. Die Gläser habe ich mit Senfkörnern, Dill, Pfefferkörnern, Wacholderbeeren, einem kleinen Stückchen von einem Lorbeerblatt und meinen Gürkchen (halbiert) befüllt. Die Gurken habe ich mit heißem Essigsud gefüllt, sofort verschlossen und über Kopf auskühlen lassen. Binnen weniger Minuten bekommen sie dann diese typische "eingelegte Gurken"-Farbe. Gekostet habe ich sie mittlerweile auch schon - sie schmecken einfach genial, wie eingelegte Gurken eben. Aber durch ihre niedliche Größe empfinde ich jeden Bissen als noch kostbarer. :)

Jedem und Jeder, der/die auf der Suche nach etwas Ausgefallenerem ist, das aber doch lecker schmeckt und sehr unkompliziert ist, kann ich die Minigurke von ganzem Herzen empfehlen. :)